HerzensGebet: Für das eigene Herz beten (Andacht)

Behüte dein Herz mehr als alles, was zu bewahren ist;
denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens. 

Sprüche Salomons 4,23

Wie soll das gehen: »Mehr als alles hüte dein Herz!« (NEÜ)? Bestimmt nicht ohne anhaltendes, gezieltes Gebet! Wir sollten daher regelmäßig für unser Herz, unsere Seele, beten, denn (nach biblischem Menschenbild) werden alle Lebensfunktionen (Denken, Fühlen, Wollen usw.) zentral von dort gesteuert und »fließen« von dort heraus.

Gott hat uns in der Neugeburt anstelle unseres angeborenen kalten, toten Herzens ein neues, »fleischernes«, lebendiges Herz geschenkt. Aber wir stecken noch in vielen alten, sündigen Gewohnheiten. Da muss Veränderung her! Und daran arbeitet Gott der Heilige Geist in uns mittels geistlicher Mittel. Das Gebet ist eines davon.

Wie wir für unser Herz –und das anderer!– beten, sollte in Übereinstimmung mit dem sein, was Gottes Wort dazu sagt. Beten wir regelmäßig für unser Herz und für das unserer Ehepartner, Kinder, Ältesten und Glaubensgeschwister! Was sollten wir beten? Hier einige Vorschläge:

  1. Neige mein Herz. Das erste, was meine Seele braucht, ist eine feste innere Neigung zu Gott und Seinem Wort. Ohne dies wird in meinem Leben nichts von echtem Wert passieren. Ich muss Gott kennen lernen, sein Wort lesen und mich Ihm nahen wollen. Woher kommt dieses Wollen? Von Gott! Daher lehrt uns Psalm 119,36 zu beten: »Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zum Gewinn!«
  2. Öffne meine Herzensaugen. Als nächstes bedarf ich, dass die Augen meines Herzens geöffnet werden. Wenn ich durch meine neue Herzensneigung zum Wort Gottes gezogen werde, dann will ich dort sehen, was wirklich geschrieben steht – und nicht nur meine eigenen Ideen. Wer öffnet die Augen meines Herzens? Gott! So lehrt uns Psalm 119,18 zu beten: »Öffne meine Augen, damit ich schaue die Wunder aus deinem Gesetz.« 
  3. Erleuchte meine Herzensaugen. Meine Herzensaugen müssen erleuchtet werden, damit ich die »Wunder« im Wort Gottes erkennen kann. Ich will nicht nur bloß interessante Fakten lesen, sondern die Herrlichkeit darin wahrnehmen. Wer erleuchtet meine Herzensaugen? Gott! Epheser 1,18 lehrt uns zu beten, dass »Er erleuchte die Augen eures Herzens.«
  4. Einige mein Herz. Meine Erfahrung macht mir betroffen bewusst, dass mein Herz ziemlich geteilt und zertrennt ist: manche Bereiche werden erleuchtet, während andere im Dunkel bleiben. Deswegen sehne ich mich danach, dass mein Herz für Gott zusammengefasst und geeinigt wird. Woher kann solche Ganzheit und Einheit kommen? Von Gott! Daher lehrt uns Psalm 86,11 zu beten: »Lehre mich, Jahwe, deinen Weg: ich will wandeln in deiner Wahrheit! Einige mein Herz zur Furcht Deines Namens.«  
  5. Sättige mein Herz. Was ich mit all der Beschäftigung mit Gottes Wort und dem Werk des Geistes Gottes in Beantwortung meiner Gebete erreichen will ist, dass mein Herz in Gott –und nicht durch die Dinge der Welt– völlig befriedigt und gesättigt wird. Woher kommt solche Befriedigung? Von Gott! So lehrt uns Psalm 90,14 zu beten: »Sättige uns am Morgen mit deiner Gnade [o. Güte, anhaltenden Liebe], so werden wir jubeln und uns freuen in allen unseren Tagen.« 
  6. Stärke mein Herz. Ich möchte nicht, dass dieses mein Glücklichsein zerbrechlich oder schwach ist, sondern vielmehr stark, beständig und langlebig – auch angesichts größter Widrigkeiten. Ich will auch in den dunklen Zeiten stark in der Freude und ausdauernd sein. Woher kommt solche Stärke und Ausdauer? Von Gott! So lehrt uns Epheser 3,16 zu beten, »dass er [der Vater] euch gebe, nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen.« 
  7. Mache mich fruchtbarIch möchte nicht, dass meine Stärke in Christus nur für mich fruchtbar ist, sondern auch für andere. Ganz offenbar ist »Geben seliger als Nehmen« (Apg 20,35). Daher will ich gute Werke und »Bemühungen der Liebe« (1Thess 1,3) für andere tätigen, damit die Herrlichkeit Gottes in meinem Leben gesehen werde und auch andere schmecken und sehen mögen, dass der Herr gütig ist (Ps 34,9; 1Petr 2,3). Wer erzeugt solche guten Werke der Liebe (vgl. Eph 2,10)? Gott! So lehrt uns Kolosser 1,10 zu beten, »um würdig des Herrn zu wandeln zu allem Wohlgefallen, fruchtbringend in jedem guten Werk.«  
  8. Geheiligt werde Dein Name. Damit bei all solchem Bitten und Anstreben das wichtigste Ziel nicht aus den Augen verloren werde, sollten wir Tag für Tag als fliegendes Banner über allen unseren Bitten beten (Mt 6,9): »Geheiligt werde Dein Name!« — Herr bewirke, dass aufgrund meines Lebens und Dienens Dein Name bekannt und gefürchtet und geliebt und in Ehren gehalten und bewundert und gepriesen wird und dass in diesem Namen Urvertrauen gegründet wird.

Wir wollen dies alles im Namen Jesu Christi erbitten, denn Gott gibt uns diese Dinge nur auf Grundlage des Sterbens Jesu und nur »in Ihm«. Christus starb für uns und beseitigte so den Zorn Gottes, damit der Vater uns freizügig alle geistlichen Segnungen schenken kann (vgl. Röm 8,32).

Herr, lehre uns von Anfang bis Ende auf biblische Art und Weise und mit einer biblischen Sicht, wie Du in dieser Welt handelst, zu beten. Zeige Dich uns und wie Du wirkst, damit wir beten, wie es sich gehört. Und lehre uns zu beten wie es sich gehört, damit wir Dich sehen und wie Du wirkst.

Denn die Augen Jahwes durchlaufen die ganze Erde, 
um denen treu beizustehen,
deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist.

2. Chronika 16,9a (ELB2003)

Was ihr auch tut,
arbeitet von Herzen als dem Herrn
und nicht den Menschen.

Kolosser 3,23 (ELB2003)

Referenzen

Diese Andacht entstand in eigener Adaptierung und Übersetzung aus der Vorlage von John Piper, Taste and See, S. 63–65 (Grace@logikos.club, 2009).

Bildquelle: Bild von rawpixel.com auf Freepik.

Danke, Glaubensschwester!

Immer wieder vergesse ich in dieser schnelllebigen Zeit »Danke!« zu sagen. Oft bin ich wirklich dankbar, aber manchmal vergesse ich einfach, dies die Leute auch wissen zu lassen. So nehme mir heute einmal die Zeit, Dir, meiner Schwester in der Familie Gottes, ein herzliches Dankeschön zu sagen.

Hebräer 10,25 sagt uns, dass wir die Zusammenkünfte nicht versäumen sollen, und Du hast Dir diesen Vers zu Herzen genommen. Woche für Woche sehe ich Dich in den Versammlungsstunden der Gemeinde. Das ist für mich eine echte Ermutigung. Ich weiß, dass einige von Euch ungläubige Ehemänner haben und dass Eure Umstände nicht immer die einfachsten sind. Ich schätze Deinen Einsatz und die Opfer, die Du bringst. Noch besser sieht und bewertet dies unser Herr und Heiland Jesus Christus.

In 1Thessalonicher 5,17 werden wir angehalten, ohne Unterlass zu beten. Ich weiß, dass einige von Euch für mich beten. So steht über meinem Leben die beständige Herausforderung, ein Leben zu leben, das sich Deines Einsatzes im Gebet für mich als würdig erweist. Ganz besonders möchte ich Dir dafür danken, dass Du für mich betest, wenn ich lehre oder predige. Die Verantwortung, das Wort Gottes klar und praktisch verpflichtend weiterzugeben, ist zu groß für mich, als dass ich sie ohne Dein Gebet tragen könnte.

In Römer 12,13 wird uns gesagt, dass wir Gastfreundschaft üben sollen. Ein Mahl mit Gläubigen zu teilen hat für mich immer etwas ganz Besonderes. Ich weiß noch, wie ich als Student und Junggeselle die Gastfreundschaft von Geschwistern im Herrn so positiv erfahren durfte. Das traf auch —oder gerade— auf die einfachsten Mahlzeiten zu, die wir teilen durften. Gastfreundschaft hat mir viel gegeben, teilweise lebenslange Freundschaften und Erinnerungen. Deswegen preise ich mich auch glücklich, dass der Herr Jesus mir eine gastfreundliche Ehefrau zur Seite gestellt hat, und dass ich mit ihr dem Herrn und den Seinen etwas davon zurückgeben darf. Danke, liebe Glaubensschwester, dass Du ebenfalls von Herzen mit der Pflege der Gastfreundschaft »gute Werke« tun willst (1Timotheus 5,10).

In Philemon 1,7 sagt der Apostel Paulus zu seinem Freund »ich hatte große Freude und großen Trost durch deine Liebe«. Das trifft auch auf mich zu. Deine christliche Liebe hat mir Freude und Trost gebracht — auch wenn ich einmal nicht gerade sehr liebenswert war. Auch nach Versagen und Rückschlägen versuche ich immer wieder, »mein Bestes« für Christus und Seine Gemeinde zu geben, und Du hast mir oft mit einem Wort der Ermutigung dabei geholfen.

1Korinther 14,34 sagt, dass die Frauen in den Gemeindeversammlungen schweigen sollen. Ich habe gelernt, Deine aktive, aber stille, Beteiligung an den Versammlungen wertzuschätzen. Ich vermute, dass es oft Dein stilles Gebet ist, das die Atmosphäre beim Brotbrechen bestimmt. Vielleicht bekomme ich nie die Chance, alle diese Gebete zu hören, aber ich weiß ganz sicher, dass sie alle gehört werden! Ich weiß, dass Deine Gebete einen wichtigen Beitrag zur Anbetung leisten und ich danke Dir dafür. Dein aktives Stillesein ist mir ein gutes Vorbild. Ich selbst erlebe nicht selten, dass mir die Worte fehlen, um zu sagen, was mich im Herzen bewegt. Du bist ein lebendiges Beispiel dafür, dass geistlich gesonnene Menschen ihr Herz auch schweigend im Gebet vor unserem himmlischen Vater ausschütten können.

1Korinther 11,3 spricht von Haupt-sein. Deine feine und sanfte Unterordnung unter Dein Haupt ist für mich eine beständige Erinnerung daran, dass auch ich mich meinem Haupt –Jesus Christus– unterwerfen muss. Dein Beispiel hat mir dabei geholfen. Früher, als Kind, gehorchte ich meinen Eltern. Heute ordne ich mich den Ältesten der Gemeinde unter. Selbst in meinem »weltlichen« Beruf muss ich mich meinem Vorgesetzten unterordnen. Du hast demonstriert, dass sich eine Person unterordnen kann, ohne in irgendeiner Weise deswegen geringwertiger zu sein. Du bist genauso im Bilde Gottes geschaffen, würdig und wertvoll, wie jedermann. Es tut mir leid, wenn irgendein Mann diese Lektion (immer) noch nicht verstanden hat.

Ich lese in Sprüche 31 von der tüchtigen Frau. In verschiedener Hinsicht habe ich ihre Qualitäten auch in Deinem Leben gesehen. Auch Du arbeitest hart und fleißig. Auch Du bist gütig und herzlich. In Sprüche 31,23 sehen wir, dass ihr Ehemann unter dem Volk und bei den Führern des Volkes geachtet war. Ein Gutteil des Respekts, den ich bezüglich mancher Männer in der Gemeinde empfinde, hat seine Ursache in den feinen, christlichen Qualitäten, die deren Ehefrauen offenbaren. Damit hat sich manche Ehe­frau als doppeltes »Schmuckstück« (Sprüche 12,4) erwiesen.

Wir leben in einer sexuell aufgeladenen Atmosphäre und von Zeit zu Zeit ist es für einen Mann nicht leicht, seine Gedanken von sündigen Dingen abzuhalten. Du folgst in der Wahl und Gestaltung Deines Äußeren 1Timotheus 2,9 und ich schätze Deine Schamhaftigkeit und Sittsamkeit. Es ist leicht, mit Unanständigkeit Aufsehen zu erregen, aber Du fällst auf wegen Deiner Schicklichkeit.

Zum Schluss möchte ich Dir, liebe gläubige Mutter, für die harte Arbeit danken, die Du im Aufziehen der nächsten Generation der Heiligen leistest. Wie bei einer Lois oder Eunice (2Timotheus 1,5) kann  sich Dein ungeheuchelter Glaube in Deinen Kindern wieder zeigen. Wir leben in einer Welt, die auf Mütter wie auf Aschenbrödel »mitleidig« herabschaut, aber ich sehe oft mit Bewunderung auf Dich.

Vielen Dank, Schwester! Gott segne Dich!

Dein Glaubensbruder