»We hold that Christ, when He died, had an object in view, and that object will most assuredly, and beyond a doubt, be accomplished. We measure the design of Christ’s death by the effect of it. … We cannot so belie our reason as to think that the intention of Almighty God could be frustrated, or that the design of so great a thing as the atonement, can by any way whatever, be missed of. We hold—we are not afraid to say that we believe—that Christ came into this world with the intention of saving „a multitude which no man can number;“ and we believe that as the result of this, every person for whom He died must, beyond the shadow of a doubt, be cleansed from sin, and stand, washed in blood, before the Father’s throne. We do not believe that Christ made any effectual atonement for those who are for ever damned; we dare not think that the blood of Christ was ever shed with the intention of saving those whom God foreknew never could be saved, and some of whom were even in Hell when Christ, according to some men’s account, died to save them. …
For you must bear this in mind, that some of you, perhaps, may be ready to dispute things which I assert; but you will remember that this is nothing to me; I shall at all times teach those things which I hold to be true, without let or hindrance from any man breathing. …Now, beloved, when you hear any one laughing or jeering at a limited atonement, you may tell him this. General atonement is like a great wide bridge with only half an arch; it does not go across the stream: it only professes to go half way; it does not secure the salvation of anybody. Now, I had rather put my foot upon a bridge as narrow as Hungerford[1], which went all the way across, than on a bridge that was as wide as the world, if it did not go all the way across the stream.«
Charles H. Spurgeon, Particular Redemption, Predigt am 28FEB1858 über Matthäus 20,28 [https://www.spurgeon.org/resource-library/sermons/particular-redemption–2/#flipbook/ 11JUL2020]
[1] Die Hungerford Bridge wurde 1845 als reine Fußgängerverbindung über die Themse in London eröffnet. Die enge Fußgängerbrücke hatte den Ruf, heruntergekommen und bei Nacht gefährlich zu sein. Später wurde sie mehrfach umgebaut und ist heute eine Eisenbahnbrücke zum Bahnhof Charing Cross.
Spurgeon versus Hyper-Calvinismus
Iain Murray zieht in seinem Buch Spurgeon v. Hyper-Calvinism vier Lehren aus dem Konflikt mit den Hyper-Calvinisten:
1. „Echtes evangelisches Christentum hat nie einen exklusiven Geist. Jede Sicht auf die Wahrheit, welche wahre Katholizität [Allgemeingültigkeit, alle Christen im Blick habend] untergräbt, ist von der Schrift abgewichen.“ Spurgeon widersprach den Hyper-Calvinisten, die „den Glauben an die Auserwählung zu einem Teil des rettenden Glaubens machten und damit entweder das Christsein aller bekennenden Christen, die nicht so glaubten, leugneten, oder einem solchen Bekenntnis zumindest mit viel Misstrauen begegneten“.
2. Spurgeon „wollte, dass sowohl die göttliche Souveränität als auch die menschliche Verantwortung aufrecht erhalten bleiben; wenn es jedoch um die Verkündigung des Evangeliums geht, so glaubte er, dass es notwendig sei, sich mehr auf die Seite der Verantwortlichkeit des Menschen zu konzentrieren. Die Hyper-Calvinisten neigten zur Ansicht, dass ein Sünder erst die Theologie verstehen solle, bevor er an Christus glauben könne.“
3. „Diese Kontroverse deutet darauf, dass wir echte Demut vor Gott nötig haben. Sie erinnert uns zwingend an Fragen, über die wir nur sagen können: »Siehe, Gott ist zu erhaben für unsere Erkenntnis [FN: w. ist erhaben, so dass wir nicht erkennen].« (Hiob 36,26).“ „Es ist zu befürchten, dass scharfe Auseinandersetzungen zwischen Christen über diese Themen zu oft aus einem falschen Vertrauen in unser Denken und unsere Fähigkeit zu logischen Schlussfolgerungen entstanden sind.“ Spurgeon sah, „wie ein System, das alles der Gnade Gottes zuzuschreiben suchte, selbst zu viel Vertrauen in die Kräfte des menschlichen Verstandes setzte.“
4. „Die Schlussfolgerung muss lauten: Wenn der Calvinismus aufhört, evangelistisch zu sein, wenn er sich mehr mit der Theorie als mit der Errettung von Männern und Frauen befasst, wenn die Akzeptanz von Lehren wichtiger zu werden scheint, als die Akzeptanz Christi, dann ist er ein aus der Form geratenes System geworden und verliert unausweichlich seine Anziehungskraft.“
Iain H. Murray, Spurgeon v. Hyper-Calvinism (Edinburgh, 1995), S. 110-122. Fettdruck hinzugefügt.